Lotte früher Lala
Hallo Ihr Lieben,
leider hat es viel länger gedauert, als ich geplant habe, aber nun habe ich es endlich geschafft, ein paar Zeilen zu Lotte zu verfassen:
1 Jahr mit Lotte
Der ein oder andere erinnert sich bestimmt noch an die 3 wilden Geschwister aus Weiterstadt (Gino, Gerlinde und Lala), die Anfang letzten Jahres von der Kellerranch
ins Tierheim nach Ingelheim kamen.
Lala (jetzt: Lotte) begrüßte jeden, der das Gehege betrat, erst mal mit schräg abgespreizten Ohren und einem gefährlichen Fauchen. Mit der Zeit wurde Sie immer entspannter und irgendwie eroberte sie mit Ihrer ganz eigenen Art mein Herz. Nachdem auch Jörg (mein Mann), nicht auf Sie allergisch reagierte (bei manchen Katzen läuft ihm sofort die Nase, die Augen tränen etc) und die Entscheidung für Lala gefallen war, ging dann alles plötzlich ganz schnell. Kaum waren Ihre beiden Geschwister vermittelt, konnten wir sie an Fronleichnam abholen. Auf dem Nachhauseweg jaulte sie herzerweichend und war dann auch alles andere als "amused", als wir ihre Box erst mal in unserem Arbeitszimmer, das die nächste Zeit ihr Reich werden sollte, abstellten.
Das Wegziehen des Handtuchs wurde mit wildem Fauchen quittiert. Nach einigen Minuten öffnete ich die Deckelklappe der Box und wenig später kroch Lotte - als sie dachte, keiner schaut hin - vorsichtig aus der Box und robbte unter den Sessel in der Raumecke. Da hat sich sich dann die ersten 2 Tage aufgehalten, sobald jemand ins Zimmer kam.
Wir starteten sofort unsere "Charmeoffensive": viel mit ihr reden, sich zu ihr ins Zimmer setzten, ich las ihr aus dem doppelten Lottchen von E. Kästner vor (daher auch ihr neuer Name!), frisch gekochtes Hühnerfleisch und Spielen. Wir hatten uns darauf eingestellt, dass es lange dauern würde, ihr Vertrauen zu gewinnen. Aber schon nach 2 Wochen kam sie mir morgens, als ich mit dem Futter zu ihr kam, entgegen und streifte um meine Beine. Die ersten Streichelversuche endeten meist blutig für mich, denn sie bewegte ich immer so schnell und sobald sie meine Hand sah, bekam sie wohl Angst vor ihrere eigenen Courage und haute erst mal kräftig zu. Aber auch das besserte sich schnell. Bald eroberte sie auch den Rest des Hauses und der erste Freigang verlief ganz vorsichtig: erst setze sie eine Tatze auf die Terasse, dann folgte langsam der Rest. Für ihre erste Nacht im Freien suchte sie sich einen arg verregneten Augusttag aus. Unsere Erleichterung war riesig, als sie am nächsten Morgen total verschmutzt aber heil und sichtlich glücklich wieder auftauchte! (So ganz sicher waren wir uns nicht, ob nicht der Ruf der Wildnis nicht doch noch stärker war als die Bindung zu uns.) Mittlerweile liegt sie abends bei uns auf der Sofalehne und schaut mit uns zusammen fern (bevorzugt Inspektor Barnaby). Auch wenn noch ab und zu die "Wildkatze" in ihr durchkommt und sie mal wieder etwas härter zuhaut, ist sie insgesamt sehr verschmust geworden und liebt es auch, mit uns im Garten zu chillen.
Viele liebe Grüße von
Martina, Jörg und Lotte